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Das Gespräch - "Wir sind Wesen des Übergangs", Hoimar von Ditfurths letztes Fernsehinterview |
Hoimar von Ditfurth im Gespräch. |
Dieses Buch ist nur noch antiquarisch zu beziehen. |
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Inhaltsverzeichnis |
Einleitung (von Dieter Zilligen) |
9 |
Das Gespräch |
35 |
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Die Seitenzahlen beziehen sich auf die Originalausgabe |
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Bibliographische Angaben |
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Originalausgabe
© 1990 Claassen Verlag, Hildesheim, ISBN 3-546-42096-9, 101 Seiten, 2. Auflage 1990, Schutzumschlag: Klaus Detjen, Hamburg Titelfoto: Heilwig von Ditfurth Satzherstellung: Dörlemann-Satz, Lemförde,
Druck- und Bindearbeiten: Ebner, Ulm, Nr.: 24502096 |
Klappentext |
Das Gespräch handelt von biographischen Episoden und von Überlegensfragen der Menschheit, vor allem von unserer biologischen Konstitution. Steht der
Mensch am Endpunkt seiner Entwicklung, ist er ein von seinen biologischen Wurzeln befreites, rationales Wesen? Oder verbergen sich in ihm Triebe und Instinkte, die ihn schließlich in die Selbsttötung treiben werden? Hoimar von
Ditfurths Antwort: Wir können uns nicht von unseren biologischen Sedimenten lösen, aber wir können lernen, die Verhaltensmuster des Neandertalers zu zivilisieren. Wir sind keine fertigen Menschen, obwohl wir uns dies einbilden. Unsere
Aufgabe besteht vielmehr darin, die Entwicklungslinie der Menschheit nicht abreißen zu lassen, wo auch immer ihr künftiger Endpunkt liegen mag. Wir sind Wesen des Übergangs. |
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Lizenzausgabe
© 1992 Deutscher Taschenbuch Verlag, dtv 30329, ISBN 3-423-30329-8, 99 Seiten, Umschlaggestaltung: Klaus Meyer, Umschlagfoto: Bilderberg, Archiv der Fotografen, Hamburg,
Gesamtherstellung: Beck'sche Buchdruckerei, NördlingenGesamtauflage bei dtv: 11.000 Exemplare |
Klappentext |
"Ein strahlender Geist, der noch einmal über den gebrechlichen Körper triumphierte." So kommentierte Dieter Zilligen sein Gespräch mit Hoimar von
Ditfurth im September 1989. Es sollte das letzte Interview des großen Wissenschaftspublizisten sein - für viele ist es das intensivste und eindringlichste, das Ditfurth je gegeben hat. Das Gespräch verläuft auf zwei Ebenen: einerseits
skizziert Ditfurth seine eigene Lebensgeschichte, daneben, verknüpft mit seiner Biographie, erläutert er sein Weltbild. Der Mensch, so seine Erkenntnis, "will etwas sein neben der Natur, etwas getrennt von der Natur". Doch wenn sich
der Mensch weiter so verhält, ist er verloren. Die Natur wird ihn ausspucken, weil er ihr unerträglich geworden ist, und sich ohne ihn weiterentwickeln. Am Schluß des Gesprächs wird der Mahner und Warner Ditfurth noch einmal ganz
Forscher, wenn er seine Suche nach dem Geheimnis beschreibt, das die Welt in ihrem Innersten zusammenhält: "Daß ich die Antwort nie kennen werde, das ist das einzige, was ich wirklich als Zumutung empfinde. Vielleicht, vielleicht
bekomme ich sie ja nach meinem Tode." |
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Das Gespräch mit Hoimar von Ditfurth führte Dieter Zilligen (Jahrgang 1934). Er studierte Literaturwissenschaften, Anglistik und Amerikanistik in
Hamburg. Bis 1964 arbeitete er als freier Mitarbeiter bei Rundfunk und Fernsehen. Seit 1965 ist er Redakteur beim NDR als Ressortleiter für Kunst, Literatur, Theater sowie als Moderator des "Bücherjournals" im 1. und 3. Programm.
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Anmerkungen und Rezensionen |
Das Gespräch gibt es auch in Blindenschrift. |
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Das folgende ist die letzte Frage des Interviews und Hoimar von Ditfurths Antwort darauf. Dieter Zilligen bezieht sich auf das Buch Innenansichten eines Artgenossen. |
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Dieter Zilligen: Sie schreiben am Ende Ihres Buches, daß es etwas gibt, das Sie mehr erbost und erbittert als alles andere. Nicht Schmerzen, Leiden, nicht der persönliche Tod, der uns alle betrifft,
sondern daß Ihnen auf gewisse Fragen keine Antwort gegeben worden ist.
Hoimar v. Ditfurth:
Das, was mein Leben motiviert hat größtenteils, ist die Neugier darauf, was sich hier um uns herum eigentlich abspielt. Weshalb wir da sind, weshalb im Verlaufe einer unglaublich, unvorstellbar langen, komplizierten Geschichte ein
Gebilde, das ja auch erst entstehen mußte, namens Kosmos, sich die Mühe gemacht hat, uns hervorzubringen, woher die Ordnung von diesem allen rührt, wohin diese ganze Entwicklung steuert, was die Zukunft des Kosmos
bringen wird, der ja auch ein Ende haben wird. Wie dieses Ende beschaffen ist, wer sich das Ganze ausgedacht hat. Da kann man natürlich als religiöser Mensch - für den halte ich mich auch -
sagen: Gott. Aber das ist ein Wort. In diesem Zusammenhang nur ein Wort. Ich wüßte gern, was der liebe Gott sich eigentlich dabei gedacht hat, als er die Welt erschaffen hat. Und was mich sehr
zornig macht, ist, daß mir zwar genug Gehirn in meinen Schädel gestopft worden ist, um zu entdecken, daß da ein unglaubliches Geheimnis die Grundlage unserer Existenz ist, aber dieses
Stückchen reicht eben mit Gewißheit nicht aus, um mir die Antwort darauf zu gehen. worin dieses Geheimnis besteht. Konrad Lorenz hat mir einmal gesagt - das ist ein Teilaspekt davon -, und
ich habe ihm das aufs Wort geglaubt, er würde Jahre seines Lebens dafür hingeben, wenn er nur auf einem einzigen anderen Planeten sehen könnte, zu welchen Lösungen die biologische Evolution dort gegriffen habe. Denn die auf der Erde
verwirklichten sind ja sicher nicht die einzigen. Er ist gestorben, ohne daß es ihm einer gesagt hat. Und ich bin sicher, daß ich sterben werde, ehe ich eine Antwort auf meine Frage bekomme.
Daß ich die Antwort nie kennen werde, das ist etwas, was ich wirklich als Zumutung, das einzige, was ich wirklich als Zumutung empfinde. Vielleicht, vielleicht bekomme ich sie ja nach meinen Tode. |
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Ein gelungenes Beispiel eines Textes - besser der Fähigkeit HvDs - Gedanken mit minimalem
Aufwand ein Maximum an Wirkung und Intensität zu erzielen. Bücherregale der zeitgeschichtlichen Forschung werden für die dann doch nicht beantwortete Frage gefüllt: "Wie konnte es zum III. Reich und seinen barbarischen Auswüchsen im
Lande der Dichter und Denker kommen?" Hier steht es auf wenigen Seiten, verständlich und evolutionsbiologisch hervorragend begründet. Ein faszinierendes Gespräch!
[Rezension von Hubert Dammer, Januar 2002] |
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Im September 1989 gab Hoimar von Ditfurth sein letztes
Interview, es ging um seine Lebensbilanz, sein letztes Buch "Innenansichten eines Artgenossen". Sein Gesprächspartner war Dieter Zilligen, Redakteur beim NDR-Fernsehen, Moderator des Bücherjournals. Ein sensibler Interviewer
veranlaßte den Wissenschaftspublizisten und Philosophen zu einer Reihe bedeutender Ausführungen zu biographischen Episoden, Überlebensfragen der Menschheit, zu der biologischen Konstitution des Menschen. Für viele Zuhörer war dieses
letzte Interview das beeindruckendste, das er je gegeben hat. In diesem Buch wird der Text des Gespräches wiedergegeben.
[Deutsche Blindenstudienanstalt Marburg e.V.] |
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