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Originalausgabe
© 1990 R. Piper & Co. KG, München, erschienen in der Studienreihe Boehringer, Mannheim, 240 Seiten Schlußredaktion: Kurt Vogt, Schwetzingen Art Director: Erwin Poell, Heidelberg
Zeichnungen: Albert R. Gattung, Neckarhausen Herstellung: Hanns Polanetz Gesamtherstellung: Clausen & Bosse, Leck |
Vorwort |
Das Mannheimer Forum ist 1972 aus einem Projekt des pharmazeutischen Unternehmens Boehringer Mannheim hervorgegangen, das mit Gründung der Zeitschrift
n+m ("Naturwissenschaft und Medizin") seinen Anfang genommen hatte. Ziel dieses Forums war von Beginn an, dem interessierten Arzt, Lehrer, Studenten die Möglichkeit zu bieten, über den Zaun zu blicken und sich über wichtige
Entwicklungen außerhalb seines Fachgebietes zu informieren. Das Mannheimer Forum sollte ein "Panorama zeitgenössischer Forschung entstehen (...) lassen, das dem Leser die Möglichkeit gibt, die Entwicklung des modernen
naturwissenschaftlichen Weltbildes mitzuerleben", wie Hoimar von Ditfurth 1972 in seinem ersten Vorwort geschrieben hat. Diese Zielsetzung bleibt bestehen, aber mit der diesjährigen Ausgabe verändert das Mannheimer Forum sein
Erscheinungsbild. Der Piper Verlag und Boehringer Mannheim sind übereingekommen, die Idee der Reihe - Erkenntnisse der verschiedenen naturwissenschaftlichen Fachrichtungen einem umfassenden Leserkreis zu vermitteln - gemeinsam zu
verfolgen und das Mannheimer Forum in die Serie Piper aufzunehmen. Mit diesem Schritt wird das Forum zugleich größer und kleiner. Es wird kleiner im Hinblick auf das Format, das sich dem eines Taschenbuchs anpaßt, aber nur, um so
letztlich für mehr Handlichkeit zu sorgen. Es wird größer, weil es nun auf den Buchmarkt gelangt und hier ein noch breiteres Publikum finden kann. Wie es in den vergangenen siebzehn Jahren zur Tradition geworden ist, bietet auch
dieser Band vier Beiträge. Der erste handelt von den Versuchen der Genetiker, sich objektiv dem Problem der Wahrnehmung zu nähern, wobei sie sich auch über die konzeptionellen Schwierigkeiten eines solchen Unternehmens klar sind, die
unter anderem damit zu tun haben, daß eine Fliege keinen Begriff von Wahrheit hat. In den anschließenden beiden Aufsätzen stellen ein Physiker und ein Arzt die wissenschaftliche Revolution vor, die inzwischen unter dem Schlagwort
"Chaosforschung" die bunten Seiten der Magazine füllt, ohne daß dabei ihre Implikationen für unser Weltbild deutlich werden. Wir sehen, wie alte Gleichungen aufgelöst und ungültig werden. Determiniertheit ist nicht mehr gleich
Vorhersagbarkeit, Gesundheit ist nicht mehr gleich Ordnung, und Krankheit ist nicht mehr gleich Chaos. In einem abschließenden Beitrag erfahren wir von den ersten Erfolgen einer neuen historischen Teildisziplin, der Umwelt- und
Klimageschichte, die das Wetter bis in das Mittelalter zurückverfolgen und Schlüsse für der den zivilisatorischen Einfluß auf das Klima ziehen kann. Auch in diesem Jahr haben wir wieder für viele Zuschriften und Hinweise zu danken,
die wir nicht alle aufgreifen können. Wir danken unseren Lesern für das Interesse und ermutigen sie weiter zu Stellungnahmen. Wir danken den genannten Personen und Institutionen für die Genehmigung zum Abdruck von Abbildungen.
[Hoimar von Ditfurth und Ernst Peter Fischer] |